Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori absolviert Praktikumstag bei Schreinerei Klumpf
Zeit für echte Gespräche
Ein wenig näher rankommen ans Handwerk, praktisch mitarbeiten und Zeit für echte Gespräche haben – das war die Idee hinter dem Praktikumstag, den Hessens Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum, Kaweh Mansoori, nun bei Klumpf GmbH – Wohndesign in Frankfurt absolvierte. Begleitet von der Kammerpräsidentin Susanne Haus lernte Kaweh Mansoori die Schreinerei und das Handwerksteam kennen, interessierte sich für bürokratische Hürden im Alltag, Materialpreise und Stromkosten.
Nachfolger durch Ehrenamt gefunden
Acht Mann-stark ist das Team der Klumpf GmbH, die vor allem für Privatkunden tätig ist und Küchen, Schränke und Saunen herstellt und einbaut. Seit 1968 ist der Betrieb in der Handwerksrolle eingetragen, die Leitung ging Ende der Achtziger Jahre von Vater Georg Klumpf auf die Söhne Andreas und Ulrich über. Fast vierzig Jahre später steht nun bei ihnen die Übergabe an die nächste Generation an. Und da lässt sich eine schöne Geschichte erzählen, wie es manchmal im Leben einfach glatt gehen kann: Andreas Klumpf ist seit 1991 Vorsitzender im Gesellenprüfungsausschuss der Schreinerinnung Frankfurt und lernt dort viele Nachwuchskräfte im Handwerk kennen. Auch Simon Wittiber überreichte er seinen Gesellenbrief. Ein Jahr später stand der junge Mann wieder vor ihm und interessierte sich für die Tätigkeit im Prüfungsausschuss. Daraus entstand ein Ehrenamt und eine Lebensperspektive: Simon Wittiber stieg in den Betrieb ein, ist mit 28 Jahren mittlerweile einer der Geschäftsführer und wird die Tischlerei in den nächsten Jahren übernehmen. „Wenn man sich manchmal fragt, warum es gut ist, sich im Ehrenamt zu engagieren – hier ist ein Bespiel!“, freut sich Andreas Klumpf.
Wichtige Themen für das Handwerk angesprochen
Die zwei Geschäftsführer, Kammerpräsidentin Susanne Haus und Minister Mansoori wanderten durch Showroom, Büro und Werkstatt und thematisierten viele Punkte, die das lokale Handwerk aktuell beschäftigen: Die Fülle an Vorschriften, die man pragmatisch und mit „Mut zur Ungenauigkeit“ reduzieren könne; die anhaltend hohen Materialkosten; die ungünstige Parkplatzsituation für Kunden vor dem Laden. Der Minister hörte aufmerksam zu, fragte nach und suchte auch – bei Pizza in der Werkstatt – das Gespräch mit den Gesellen im Team. Mit Azubi Paul machte er sich dann an die praktische Arbeit: Ein Kleiderschrank musste bestückt werden. Chef Andreas Klumpf zeigte sich angesichts des Juristen an der Werkbank optimistisch: „Das klappt schon, da haben wir Vertrauen.“
Quelle: Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main